Bildungssystem wird umgebaut

VERA Vergleichsarbeiten als Anlass für Reformen in der Schulverwaltung

Kinder in der Schule

Die Ergebnisse der Vergleichsarbeiten (VERA) 2017 haben der Kultusministerin Eisenmann gar nicht gefallen. "Wir sind massiv abgesunken", sagte sie in einer Pressekonferenz diese Woche im Landtag. In der Tat liegt Baden-Württemberg nun nur noch auf einem Platz im Mittelfeld in Deutschland. Um die 2000er Jahre war das noch anders. Da belegte das Musterländle in Bildungsvergleichen regelmäßig einen der ersten zwei Plätze. Etwas mehr als 10 Jahre, mehrere Kultusminister und Bildungsreformen später hat sich das gründlich geändert.

Susanne Eisenmann sieht zwei Schwachstellen: Einerseits seien die Verwaltungsstrukturen zersplittert und es herrsche "Wildwuchs". Zweitens fehle eine professionelles Qualitätsmanagement, das die aktuelle Bildungssituation qualifiziert analysiert und entsprechende Impulse an die Schulen und in die Lehrerausbildung gibt. Dazu will sie das Landesinstitut für Schulentwicklung - bisher zuständig für die Qualitätssicherung - und die Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung auflösen und stattdessen zwei neue Institutionen gründen: ein Institut für Bildungsanalysen, das die Qualitätskontrolle und die wissenschaftliche Analyse, Evaluation und Kompetenzmessung übernehmen soll, und ein Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung, welches die Schulen direkt beraten, Lehrer aus- und weiterbilden und Bildungspläne entwickeln soll.

Die Regierungspräsidien und Schulämter sollen von Fortbildungsaufgaben entlastet werden und sich auf die Aufgaben der Schulaufsicht und der Unterrichtsversorgung konzentrieren.

An den Schulen selbst soll sich vorerst nichts ändern. Hier wünscht sich Frau Eisenmann "Ruhe und Stabilität". (Zur Pressemitteilung vom 28.06.2017)

An unserer Schule sind die Vergleichsarbeiten 2017 recht zufriedenstellend ausgefallen. In drei von vier Bereichen lag unsere Schule deutlich über dem Durchschnitt. Einzig bei der Rechtschreibung - dem landesweit schlechtesten Bereich - schnitten unsere Kinder etwas schlechter ab, als der Landesdurchschnitt, der mit 434 Punkten gerade mal in der zweituntersten Kompetenzstufe liegt.

Die erschreckenden Ergebnisse im Rechtschreibbereich hatten sich schon Monate vorher angedeutet, weshalb das Kultusministerium bereits im Dezember ankündigte, dass nun wieder "Rechtschreibunterricht konsequent mit Fehlerkorrektur von Anfang an" gemacht werde. (Zur Pressemitteilung vom 15.12.2016)

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