Grundlegende Weichenstellungen in der Bildungspolitik

In den monatlich erscheinenden Publikationen des Kultusministeriums wurden gestern nochmals die wichtigsten Neuerung und Grundsatzentscheidungen für das Bildungswesen in Baden-Württemberg vorgestellt. Ziel ist es, die Qualität und Leistungsfähigkeit des baden-württembergischen Schulsystems zu verbessern. Besonders im Blick: die Schlüsselqualifikationen Lesen, Schreiben, Rechnen, sowie die Lehreraus- und -fortbildung. Die wichtigsten Neuerungen hier in Kurzform:

  • Einrichtung zweier neuer Institutionen: Das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung soll die Schulen direkt beraten, Lehrer aus- und weiterbilden und Bildungspläne entwickeln. Das Institut für Bildungsanalysen soll für die Qualitätskontrolle sorgen und die wissenschaftliche Analyse, Evaluation und Kompetenzmessung übernehmen. (Wir berichteten bereits darüber.)
  • Die frühkindliche Bildung soll gestärkt werden. Das betrifft auch die Ganztags- und Betreuungsangebote. Angesichts der Tatsache, dass momentan auch verpflichtende Förderangebote diskutiert werden, steht zu befürchten, dass die Wahlmöglichkeiten der Eltern weiter reduziert werden und die Landesregierung verstärkt auf verpflichtende Ganztagesbetreuung setzt.
  • Die Methode „Schreiben nach Gehör“ wurde abgeschafft. Zudem entwickelt das Kultusministerium derzeit einen Rechtschreibrahmen für die Klassen 1 bis 10. Dieser soll im Schuljahr 2018/19 an alle Schulen gehen und verbindliche Vorgaben für den Rechtschreibeunterricht enthalten.
  • Die Grundschulen haben durch eine Erhöhung der Stundentafel und die Verschiebung des Fremdsprachenunterrichts mehr Lernzeit in Deutsch und Mathematik erhalten. (Auch darüber wurde bereits informiert.)
  • Die Schulleitungen sollen von Verwaltungsaufgaben entlastet werden. In diesem Punkt ist die FES Ulm ihrer Zeit weit voraus. Schon seit vielen Jahren gibt es bei uns eine geteilte Schulleitung: Die Gesamtleitung der Schule (momentan Dr. Wolfgang Hutter) kümmert sich vor allem um die Verwaltung und sorgt so dafür, dass die pädagogische Leitung (derzeit Frau Isabel Kurz) den Rücken für die wirkliche pädagogische Arbeit frei hat.
  • Derzeit läuft eine Sichtung aller Schulversuche mit der Fragestellung: was ist sinnvoll, was kann beendet werden? Ein erster Versuch der ziemlich sicher abgeschafft wird, ist die Schule ohne Noten.

Quelle: Infodienst Schule 94 und Webseite des KM

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